Bei potenziellen Arbeitnehmern herrscht oft ein seltsames Bild von der Arbeit in einem Verband vor. „Verband? Das ist doch in etwa das Gegenteil von Abenteuer?“ ist dabei noch positiv formuliert. Gerade junge Arbeitnehmer können einen Sexyness-Faktor nur schwerlich entdecken. Und oft suchen sie gar nicht erst danach. Das könnte für Verbände zum Problem werden und muss auch gar nicht so sein.
Tatsache ist: Verbände verkaufen sich als Arbeitgeber oftmals völlig unter Wert!
Dabei hatte bereits die letzte Kienbaum-Studie zum Vergütungsvergleich klar aufgezeigt, dass Verbände als Arbeitgeber durchaus punkten können. Die Gehälter sind gut, die Hierarchien flach. Auch wenn das mitunter zur Folge hat, dass der junge Rechtsreferent dann doch irgendwann in die Wirtschaft wechselt, weil er nicht 20 Jahre auf die Pensionierung seines Vorgesetzen warten möchte. Juristen scheinen aber von jeher Verbände als Arbeitgeber und Karrieresprungbrett zu schätzen, so dass sich bei ihnen die Notwendigkeit der Aufklärungsarbeit in Grenzen hält.
Für alle anderen gilt: Wer nicht unbedingt Jahr für Jahr die ganz große Karriereleiter erklimmen will, sondern nach einer gut bezahlten und durchaus erfüllenden und abwechslungsreichen Ausschau hält, der ist in der Verbandswelt goldrichtig. Das zeigt auch der auffallend hohe Frauenanteil in Verbänden (59 Prozent im Vergleich zu 33 Prozent in der Wirtschaft). Warum ist das so? Eine These ist, dass Verbände auch hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgesprochen verbindliche und attraktive Arbeitgeber sind. Dem bleibt man gerne treu. Und Frauen zeichnen sich auch durch die Fähigkeit zum Multitasking und besondere Kommunikationsfähigkeiten aus. Talente, die gerade in den oft kleinen Teams und Geschäftsstellen von Verbänden gefragt sind: Hier wird man tagtäglich mit den unterschiedlichsten Themen und Anliegen konfrontiert: Vorstand, Geschäftsführung, Mitarbeiter, Mitglieder, Interessenten, Kunden, Seminarteilnehmer, Medienvertreter – die Liste der Kontakte lässt sich beliebig fortsetzen. Bei großen Arbeitgebern erlebt man in seinem direkten Arbeitsumfeld meist nur einen sehr begrenzten Ausschnitt dieser Vielfalt.
Auch die inhaltliche Identifikation bleibt im Unternehmen oftmals auf der Strecke. Dem aktuell auf dem Arbeitsmarkt vorherrschenden Wunsch nach einer erfüllenden, sinnhaften Tätigkeit können Verbände voll entsprechen: Sie alle stehen für ein Thema, für das man brennen kann (und sollte) sowie ein spannendes Arbeitsumfeld, in dem über das Jahr immer viel passiert. Monotonie ist dort Fehlanzeige. Hinter den oft sperrigen Verbandsnamen, die bei der Tochter und ihren Freundinnen oft Stirnrunzeln und sogar Gelächter auslösen – „Mama, gibt es so einen Verband wirklich?“ – verbergen sich immer interessante Menschen und Aufgaben.
Verbände brauchen Typen, die für sie arbeiten. Menschen, die für ihr Thema und ihre Mitglieder einstehen und Spaß daran haben, in der Gemeinschaft Ziele zu erreichen.
Ein Indiz dafür ist, dass man in vielen Verbänden auch Quereinsteiger in den unterschiedlichsten Positionen findet. Die meisten erzählen Geschichten, wie sie durch einen lustigen Zufall in den Verband gelangt sind – und dass sie dann völlig überrascht waren, wie erfüllend und abwechslungsreich ihre Arbeit ist. Und dass sie sich jetzt gar nichts anderes mehr vorstellen wollen.
Damit sind wir am Ende eines Plädoyers für den durchaus vorhandenen Sexyness-Faktor in der Verbandsarbeit – und am Anfang des Stellenmarktes „verbandsjobs.de“.
Denn mit verbandsjobs.de möchten wir nicht nur offene Stellen in Verbänden offerieren, sondern auch ein wenig Aufklärungsarbeit leisten. Nach und nach werden Geschichten aus und über Verbände als Arbeitgeber und sowie Portraits von zufriedenen Arbeitnehmern diesen Stellenmarkt flankieren. Und damit hoffentlich ein Stück dazu beitragen, dass sich die richtigen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Verbandswelt finden. Und Verbände als Arbeitgeber ins strahlende Licht gerückt werden.
Wir möchten Sie gerne einladen, mit Ihren Stellenanzeigen und Ihren Geschichten dazu beizutragen!
Für DGVM-Mitglieder ist die Schaltung von Anzeigen (Besetzung der Geschäftsstelle) kostenfrei. Bitte informieren Sie ihre Personalabteilungen entsprechend!