Studie: Kirchen verlieren bis 2060 die Hälfte ihrer Mitglieder
"Projektion 2060" zeigt Mitgliederbindung als Chance aufZwar zeigen die Berechnungen, dass die Mitgliederzahlen für die evangelische Kirchel von 21,5 Millionen Mitgliedern im Jahr 2017 auf 10,5 Millionen im Jahr 2060 schrumpfen sollen.
Doch es gibt für die beiden großen Kirchen in Deutschland auch eine gute Nachricht. „Neu ist die Erkenntnis, dass sich weniger als die Hälfte des Rückgangs mit dem demografischen Wandel erklären lässt“, sagt Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge und des Instituts für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Konkret heißt das, dass die Kirchen der Abwärtspirale nicht hoffnungslos ausgeliefert sind, sondern eine Chance erhalten, bewusst und aktiv in den Prozess eingreifen zu können. Künftig würden zwar altersbedingt zahlreiche Kirchenmitglieder sterben.
„Einen [noch] größeren Einfluss auf die Mitgliederentwicklung hat aber das Tauf-, Austritts- und Aufnahmeverhalten von Kirchenmitgliedern“, sagt Bernd Raffelhüschen. Für den Finanzwissenschaftler ist klar, dass sich daher ein differenzierter Blick auf die Gründe des Mitgliederrückgangs lohnt. Ein Ergebnis der Studie ist nämlich auch, dass im Mitgliederschwund vor allem die Kirchenaustritte eine bedeutsame Rolle spielen. Da mehr Menschen aus der Kirche austreten und immer weniger Kinder getauft werden, wird es der Kirche an gläubigem Nachwuchs fehlen. Bernd Raffelfhüschen empfiehlt den beiden großen Kirchen, „ihre Anstrengungen bei der Suche nach Zusammenhängen, die sie beeinflussen können, zu intensivieren“. Das sei eine wahre Generationenaufgabe.
Ein ausführlichen Artikel zum Thema finden Sie unter:
Warum Kirche sich neu finden muss