Verbände kommunizieren mit und in den unterschiedlichsten Bereichen – mit ihren Mitgliedern, Gremien, dem Vorstand, mit politischen Entscheidungsträgern, der Öffentlichkeit. An Content mangelt es nicht. Den gibt es zuhauf. Aber wie inszeniert man ihn am besten? Und wo erreicht man seine Stakeholder?
Für die verbandlichen Botschaften stehen immer mehr Formate und Kanäle zur Verfügung – Twitter, Youtube und Whatsapp haben sich in der ersten Reihe postiert. Dafür sind Pressekonferenzen und Pressemitteilungen weit nach hinten gerückt. Pressekonferenzen werden kaum noch persönlich besucht, Pressemitteilungen landen schon lange nicht mehr nur beim Fachjournalisten in der Redaktion, sondern gleich auf der Netzhaut des Endverbrauchers. Und der hat es gerne bunt und in kleinen Häppchen leicht verständlich aufbereitet. Soll potenzieller Branchennachwuchs im Rahmen einer Kampagne angesprochen werden, so empfehlen sich dafür Instagram, Tiktok oder Twitch. Noch nie gehört? Damit sind Sie nicht allein.
Auch die Inhalte haben sich verändert. Gewünschte, beliebte und erfolgreiche Formate verbandlicher Verlautbarungen sind Whitepaper, Checklisten und Studien. Hier wird der Verband als Vertreter seiner Mitglieder und seines Themas gerne wahrgenommen und anerkannt.
DGVM-Verbände zur Digitalisierung:
Die Krux: Man wird es nicht allen recht machen können!
Sogar in den Minsterien und den Fraktionen treffen Verbände immer häufiger auf Menschen, die gerne über Whatsapp kommunizieren, bei Instagram Stories gucken und sich 24/7 Informationen zu ihren Fragen erwarten. Und die es durchaus begrüßen, lieber einen informativen Erklärfilm anzuschauen als sich durch mehrseitige Positionspapiere zu kämpfen.
Doch ein Großteil möchte es am liebsten klassisch – oder noch besser beides. Heißt: Es geht nicht um eine grundsätzliche vollständige Umstellung der Verbandskommunikation, sondern es geht um im wahrsten Sinne um „mehr“ Kommunikation. Verbandliche Informationen und Botschaften müssen für alle Zielgruppen und die Kanäle, wo sie erreichbar sind, entsprechend aufbereitet werden. Ein Statement des Präsidenten muss für die digitale Welt also mehrfach (= kanal- und zielgruppengerecht) erstellt werden.
Eine grundlegende Frage für die erfolgreiche Verbandskommunikation ist sicherlich: Wo und wie erreiche ich alle für meinen Verband relevanten Stakeholder? Die Herausforderung dabei ist: Die möglichen Kanäle sind vielfältig, haben ihre ganz bestimmten Nutzergruppen und sie erfordern auch jeweils eigene, individuelle Formen und Gesetzmäßigkeiten, was die Darbietung der Nachrichten betrifft.
Wird durch die Digitalisierung irgendetwas leichter?
Nein. Eher im Gegenteil. Damit Verbandskommunikation in Zukunft erfolgreich gelingen kann, muss man akzeptieren:
- eine übergeordnete Strategie ist unverzichtbar
- die Nachrichtenwelt ist heute viel schneller und direkter als früher
- Verbandsmitteilungen funktionieren in den verschiedenen Kanälen nur „kanalgerecht“ aufbereitet
- den richtigen Ton zu treffen, erfordert nicht nur Talent, sondern auch altersmäßig Augenhöhe
- Nachrichten verflüchtigen sich viel schneller – das kann Fluch und Segen sein
- Google ist eine Macht, mit der sich man sich auseinandersetzen muss
- Verbandskommunikation ist eine Vollzeitbeschäftigung
- Mangelnde Ressourcen sind das größte Problem – und könnten bedeuten, dass man am falschen Ende spart
- Youtube ist bereits die zweitgrößte Suchmaschine. Findet Ihr Verband auf Youtube bereits statt?
DGVM-Verbände zur Digitalisierung
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